Geschichte

Als Karl Edlinger im Jahr 1919 in der Gloggnitzer Wiener Straße eine kleine Tischlerei gründete, befand sich im selben Gebäude bereits die Leichenbestattung Edlinger, die sein Vater Johann schon um 1890 gegründet hatte. Durch Disziplin, handwerkliches Geschick und Ausdauer gelang es dem Jungunternehmer bald, seinen Betrieb zu vergrößern, was nach dem 1. Weltkrieg nicht einfach war. Die Arbeitszeit in der Tischlerei lag bei 55 Wochenstunden an 6 Tagen pro Woche. Als Tischlermeister Karl Edlinger 1934 unerwartet starb, hinterließ er seine Frau Juliana und seinen 8-jährigen Sohn Karl. Julianas Bruder Bernhard Truxes führte den Betrieb als Tischlermeister weiter. Juliana Edlinger heiratete 1935 den Bahnmeister Rudolf Ritter und ersteigerte mit ihm zusammen das damals kleine Haus am heutigen Standort in der Dittelbachstraße.

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Im Oktober 1940 begann der junge Karl Edlinger seine Tischlerlehre bei seinem Onkel Bernhard Truxes, der unmittelbar danach einrücken musste. Da auch die anderen Mitarbeiter an die Front mussten, waren der 15-jährige Karl Edlinger und ein Geselle alleine in der Tischlerei. 1943 mussten dann auch diese beiden zum Militär. Von 1943 bis zum Kriegsende führte Edlingers Stiefvater Rudolf Ritter den Betrieb weiter.

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Als Karl Edlinger im Frühling 1946 von der Kriegsgefangenschaft in das sowjetisch besetzte Gloggnitz heimkehrte, übersiedelte man in die Dittelbachstraße, wo man das erste Möbelhaus in Gloggnitz erbaute. In diesem Jahr lernte er auch seine Gattin Elfriede kennen und heiratete sie 1948, das Paar bekam 3 Kinder (die ältere Tochter Elfriede wurde Ärztin, die beiden jüngeren Geschwister Karl und Anneliese arbeiteten später im Betrieb mit). 1950 legte Karl Edlinger die Meisterprüfung ab. Die Fläche der damaligen Tischlerei betrug ca. 230m2 – während sie sich heute auf mehr als 1200m2 erstreckt. Im Jahr 1988 gingen Karl Edlinger und seine Frau Elfriede in den wohlverdienten Ruhestand und übergaben die Firma ihren Kindern Karl und Anneliese. Karls Söhne Karl und Michael sind seit vielen Jahren im Betrieb tätig, Annelieses Tochter Sabine kam erst kürzlich ins Team.

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Die Vielseitigkeit des 100-jährigen Unternehmens spiegelt sich auch im Kundenkreis wider: Neben Grafen, Fürsten, Politikern, Dirigenten und Künstlern richtete man auch Flusskreuzfahrtschiffe, Kirchen, Schlösser, Palais, Hotels, Schulen, Restaurants aber auch Arztpraxen oder Berghütten ein. Durch zahlreiche Möbelspenden an Menschen in schwierigen Lebenssituationen (wie z.B. Opfer von Hochwasser oder Flüchtlinge) sowie an regionale Organisationen (Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehren, Lebenshilfe) versucht das Unternehmen, ein bisschen „Licht ins Dunkel“ zu bringen.

Neben Aufträgen von vielen zufriedenen Kunden, die teilweise ebenfalls seit Generationen bei Edlinger kaufen, fertigt die Tischlerei auch immer wieder Maßmöbel für eine internationale Klientel: Neben Deutschland, Liechtenstein, Schweiz oder Italien, wurden auch Möbel nach England oder in die USA verschifft.